03.08.2009

Schutz vor gefälschten HIV/AIDS-Medikamenten:
Vier mobile Untersuchungslabore für den Einsatz in Namibia

Bundestagsabgeordnete Sibylle Pfeiffer und GPHF-Vorsitzender Frank Gotthardt schickten heute von Marburg aus vier GPHF-Minilabs auf die Reise ins südliche Afrika / Technologie Transfer Marburg sorgt für die richtige Ausstattung und den Transport

Noch im August werden die vier Labore, die heute von Marburg aus nach Afrika versandt wurden, in Namibia die Qualität der vor Ort eingesetzten Medikamente zur Behandlung der Immunschwächekrankheit HIV/AIDS überwachen. Bei dem Labor handelt es sich um das GPHF-Minlab®, ein weltweit einzigartige und mobile Untersuchungseinheit, mit dem in kürzester Zeit festgestellt werden kann, ob ein Arzneimittel echt oder gefälscht ist. Gefälschte Arzneimittel sind ein ernstes Gesundheitsproblem, nicht nur in Namibia – häufig führt ihre Einnahme zum Tod. Betroffen sind vor allem die Menschen in den sogenannten Entwicklungsländern Asiens und Afrikas, in denen vielfach die Voraussetzungen für eine effektive Arzneimittelüberwachung fehlen. Genau hier setzt das Minilab an, denn es ermöglicht eine Kontrolle der vor Ort vertriebenen Medikamente, auch ohne aufwendige und teure Labortechnik.
 
Entwickelt wurde das tragbare Labor, das in zwei Koffern Platz findet und mit dem über 40 Arzneimittelwirkstoffe zuverlässig und schnell getestet werden können, vom Global Pharma Health Fund e.V. (GPHF), einer gemeinnützigen Initiative des Pharma- und Chemieunternehmens Merck in Darmstadt. Bis heute hat der GPHF gemeinsam mit internationalen Partnern dafür gesorgt, dass bereits weit über 300 Minilabs in 70 Ländern der Erde die Arzneimittelqualität kontrollieren.

Für ihren jeweiligen Einsatz zusammengestellt werden die Minilabs beim Technologie Transfer Marburg (TTM). Der eingetragene Verein arbeitet seit langem eng mit dem GPHF zusammen und stellt jedes Labor nach den individuellen Wünschen des Bestellers und den Anforderungen des Einsatzgebietes zusammen. Von Marburg aus werden die Minilabs dann in alle Welt versandt.

Auch die Wetzlarer Bundestagsabgeordnete Sibylle Pfeiffer (CDU), die sich als stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung im Deutschen Bundestags intensiv mit den Gesundheitsproblemen in Entwicklungsländern befasst, zeigte sich vom Besuch bei TTM und dem GPHF-Minilab® beeindruckt: „Wirksame und sichere Medikamente sind ein unverzichtbarer Baustein jeder Gesundheitsversorgung. Deshalb ist es umso verwerflicher, wenn Arzneimittel von Kriminellen aus Profitinteressen gefälscht und nichts ahnende Menschen einer tödlichen Gefahr ausgesetzt werden. Es ist gut zu wissen, das mit dem Minilabor des GPHF ein zuverlässiges und bewährtes Instrument zur Verfügung steht, mit dem gefälschte Arzneimittel aufgespürt werden können, noch bevor sie Menschen schädigen.“

Für den GPHF erklärte sein Vorsitzende Frank Gotthardt: „In Namibia werden die vier Minilabs eine ganz besondere Aufgabe übernehmen, denn sie werden sich insbesondere auf die Kontrolle von HIV/AIDS-Medikamente konzentrieren. Leider ist es so, dass auch diese Arzneimittel bereits gefälscht werden. Ganz so, als hätten die betroffenen Menschen an der Immunschwächekrankheit nicht schon genug zu leiden.“

Wolfram Aeckersberg, Geschäftsführer TTM,
Tanja Kesper, TTM, Sibylle Pfeiffer, MdB und Frank Gotthardt,
Vorsitzender GPHF, (von rechts nach links)inspizieren die Minilabs vor ihrem Transport nach Namibia.

Nähere Informationen zum GPHF und zum GPHF-Minilab® finden Sie im Internet: www.gphf.org.

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